Modellbautreffen April 2024

Weit offen waren Fenster und Terrassentüren, und von draußen wehte der Frühsommer herein (im April!), als sich etwa 15 Schwobabaschdler im TVN-Vereinsheim versammelten und gar nicht recht von der Terrasse hereinkommen wollten… nur gabs draußen noch keine Stühle und Tische, aber Sonne zu tanken vor dem „eigentlichen“ Tanken war eine Freude, mit der man nicht gerechnet hatte.  Zu gucken gabs auch was, zusammen mit dem einen oder anderen „Der ist schon meiner!“ – Jo hatte wieder einige Eurobehälter voller Bausätze aus dem Nachlass von HJN mitgebracht und nahm sie fast leer wieder mit… so soll das sein.

Der Raum war etwas klein, doch beim Esstisch konnten wir improvisieren, und das Beistelltischchen für die Modelle reichte gerade noch.  Den Anfang machte Jürgen (…5? 6? ich hab den Überblick verloren), der eine Buffalo und eine Albatros in 1/72 mitgebracht hatte, aber leider superfrüh wieder weg musste, noch während die Teller auf dem Tisch standen und gefräßiges Schweigen und Einander-im-gemütlichen-Gespräch-Überschreien sich abwechselten (wohl die Akustik im kleinen Raum), sodass man nur schnell Blick & Foto erhaschen konnte – nächstes Mal, versprochen!

Den uneigentlichen Anfang machte dann Uwe. Auf dem neuen Drehteller stand – nachdem Harald Anschuldigungen des Küchendiebstahls von sich gewiesen hatte – in 1:9 die MV Agusta, mit der Mike Hailwood 1964 den Solitude Grand Prix 1964 gewann, vor den Augen des Erbauers persönlich! Prompt machte das 17er-Decal dann auch Schwierigkeiten, aber letztendlich siegte das Team aus Hartnäckigkeit und Handfertigkeit. Dem Vernehmen nach befindet sich ein hochdetaillierter Motor unter der Verkleidung, doch mangels Werkzeug zum Abnehmen blieb uns der Blick leider versagt! 

Ralf hatte seinen ersten Beitrag fürs Gruppenbauprojekt mit dabei – aus dem klassischen „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ die Szene mit dem deutschen Phantasiepanzer im klassischen Maßstab 1/72.  Der Resinbausatz von RetroSF (komplett mit Ross und Reiter!) wurde auf einem Landschaftsausschnitt aus Styrodur und Gips, dann Weißleim, Vogelsand und Noch-Büschen eindrucksvoll in Szene gesetzt.  Der kleine Plexiglas-Schaukasten verhindert, dass der von Panzer und Reiter aufgewirbelte Staub das Wohnzimmer erreicht!

Auf den ersten Blick möchte man meinen, die beiden Modelle von Moritz (wieder mal mit utopischen Bauzeiten… von Tagen, gar Stunden ist die Rede!) seien im selben Maßstab, doch mitnichten.  Was sie aber gemeinsam haben, ist die tolle Pinselbemalung, der die Handykamera absolut nicht gerecht wird.  Und beide kommen, wie immer bei Moritz, aus dem Bereich des Tabletop-Wargaming, der unendlich weitläufig ist und für jede Spezialisierung etwas bereitstellt – Namen, Maßstäbe und Spielregeln. Viele Spielregeln.

Der „Große“ ist wirklich groß – ein Titan der Reaver-Klasse aus dem Warhammer-30k-Universum in 1/285. Auf der Base steht auch ein Space Marine (genau hinschauen!), die sind im „Original“ ~2,50 m hoch. Die Arme des Titan sind aus spieltechnischen Gründen abnehmbar – unterschiedliche Waffen im Spiel verlangen unterschiedliche Waffen am Modell.  Moritz‘ zweites Modell zeigt eine Gruppe allerliebster Haustiere aus dem Warhammer-40k-Universum… die Einheit wird „Ripper Swarm“ genannt, und wo die herkommen, gibts noch mehr. Viel mehr. Der Maßstab ist auch unter Fans umstritten, aber 1/48 wird es ungefähr treffen.

Last but sowas von not least zeigte Markus einen Panavia Tornado in 1/32 von Italeri.  Was für ein Klopper, was für eine Menge Details!  Bewegliche Flügel hat man schon gesehen, aber Waffenpylons, die sich mitbewegen?!  Die sonst so gnadenlose Taschenlampe breitete schüchtern ihr mildes Licht über das fein detaillierte Cockpit, und dank Markus‘ Bemalungstechnik mit eingebauter Verwitterung ist selbst ein so riesiges Modell auf keine Quadratzentimeter langweilig.

Als Modellbauer wagt man manchmal etwas, und so haben wir es gewagt, das nächste Treffen auf den 10.05. anzusagen, mitten am Brückentag… für alle, die lieber zum Modellbautreff kommen, als im Reisestau zu stehen! 😉

Euer Harald Rotter


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