Modellbautreffen Oktober 2024

Wie gar nicht so selten gab es vor dem 11.10. eine Menge Absagen in der WhatsApp-Gruppe, doch am Ende mussten wir uns auf zwei Tische verteilen und den Präsentierteller dazwischen stellen, so viele waren dann versammelt.  Die Essensfotos in der Gruppe überwogen an diesem Tag die Modellfotos bei weitem, dann wirds wohl geschmeckt haben 😊. An den Modellen hats definitiv nicht gelegen!

Den Anfang machte Patrick mit einem Truck von Italeri in 1/24.  Aufwendige Lackierung in dunkelblau mit weißen Sternen und seitlichen Flammenstreifen machen einen echten Hingucker – kaum zu glauben, dass so ein Schmuckstück aus Weiz in der Steiermark kommen kann, aber so stehts auf dem Nummernschild! 

Nach dem Glanz und der Sauberkeit des Trucks bildete Patricks Schwerer Plattformwagen der Reichsbahn aus dem 2. WK (1/35 von Trumpeter) mit seinen gealterten Holzplatten einen unordentlich-verratzten Gegensatz, dem man die schwere Arbeit ansehen konnte, die er schon verrichtet hatte. Das Schienendiorama wartet noch auf den Tiger II, den der Plattformwagen dereinst tragen wird, und sieht dem mit 80 t Nutzlast mit Gelassenheit entgegen.

Uli zeigte ein weiteres Schmuckstückchen aus seiner aktuellen „Rennwasserflugzeug“-Phase. Diesmal war es eine Gloster VI, entwickelt für die Schneider Trophy 1929, aber aufgrund seines unzuverlässigen Motors nie im Rennen geflogen – danach hat aber es für einen Geschwindigkeitsweltrekord gereicht!  Das Resinmodell in 1/72 stammt aus der Wiener Modellbaumanufaktur; die damals im Hochleistungsflugbau übliche Oberflächenkühlung wird durch strukturierte Ätzteile im originalgetreuen Messing dargestellt.  Der Transportwagen ist scratch, mit superfeinen Speichenrädern im 3D-Druck aus einem 1.-WK-Modell, die zufällig in der Größe passen.  Die Verspannung ist geätzter Federstahl.

Jürgen W. (ich bitte um Nachsicht, wenn ich die Nummern vergesse!) zeigte zwei Versionen der F9F Panther: eine F9F-2 mit gefalteten Flügeln und eine F9F-3 mit ausgebreiteten, beide auf einer feinen Trägerdeck-Base.  Beide Modelle sind in Jürgens Standardmaßstab 1/72; es handelt ich um die HobbyBoss Bausätze, die den Hasegawa-Bausatz um Längen schlagen.  Die F-2 wird ein Beitrag zum Groupbuild in Bühl „Film und Fernsehen“ – hier sind es „Die Brücken von Toko-Ri“. Das dazugehörige Drachen-Decal der VF-192 „Golden Dragons“ ist (samt verblendetem Hintergrund) selbstgemacht, und der Faltmechanismus von Quickboost kann sich sehen lassen und war die Mühe wert, ihn einzubauen, auch wenn es einem die dunkle Farbgebung der Zeit nicht leicht macht, die Details zu würdigen!  

Jürgen IV hatte seine „5000th Phantom“ aus der Vitrine geholt, das Veteranenmodell von Hasegawa.  Die feine Ausführung mit selbstgemischten Farben, jeweils zwei Schichten Decals (damit sie auch decken) und Glanzlack wie ein Spiegelsee ist makellos wie das Original, die Jubiläumsmaschine zum Bau des 5000en Exemplars der legendären F-4 Phantom.

Roland vom PMC Kurpfalz hatte einen noch nicht ganz fertigen Panzerjäger-Triebwagen von HobbyBoss auf ein eigens für ihn angefertigtes Schienenbrett in 1/72 gesetzt; im Gegensatz zu Jürgens F9F Panther hatte der Hersteller hier gepatzt und ein Schienenbett mit falscher Spurweite für sein eigenes Modell mitgeliefert.  Drei Schichten Pinselbemalung (ja, Pinsel! sieht aus wie Airbrush) sind schon drauf, zwei kommen noch, ebenso wie die Panzerschürzen an den Türmen… die sind es in ihrer Feinheit wert, die klobigen Halterungen durch eigene zu ersetzen, was Roland auch getan hat.  So sauber bleibt das Modell nicht – das Original war schon in der Fabrik ziemlich verdreckt, wohl das Ergebnis eines Bombenangriffs.

Markus Meurer konnte nicht von den Merkavas lassen, das ist jetzt sein dritter, wenn ich richtig gezählt habe: ein Merkava IID in 1/35 von Takom.  Das Modell wurde aus der Box gebaut, einschließlich der beiliegenden Einzelgliederkette aus Metall.  Die Kettchen mit Gewicht am Turm sind tatsächlich Spritzguss, Takom hat da fein designt… bei anderen Herstellern hat jedes Kettchen sein eigenes Gewichtchen, eine Arbeit für ein ganzes Wochenende.  In freier Wildbahn sieht durch harsches Sonnenlicht, unterschiedliches Terrain und intensive Nutzung jeder Merkava anders aus als der nächste; das im Original schwer zu fassende „Sinai Grey“ hat Markus in diesem Fall mit lasierenden Schichten aus Braun, Grün und Grau nachgebildet, und das Ergebnis gibt ihm Recht.

Jürgen G. (Nr. VI) hatte zwei feine Stücke in 1/32 aus seiner Vitrine dabei.  Einerseits eine Macchi C.200 aus Polystyrol-Spritzguss und Resin von Pacific Coast mit feinem, aber nur mit Taschenlampe sichtbarem Cockpit (gell Zimmo?), tadelloser Mittelmeertarnung und einem Piloten in Mir-ist-heiß-1941-Adjustierung; andererseits eine Piper 22 Tri-Pacer von 1959 in israelischer Tarnung, wobei man dem uralten Bausatz von Monogram sein Alter absolut nicht ansieht, oder ist es die feine Ausführung?  Referenzmaterial hatte Jürgen auch dabei, für alle, die sich über die israelische Tarnung auf der Piper wundern würden.

Moritz hatte wieder Figuren im stets leichten Gepäck: ein Terminator und ein Space Marine Sergeant der Ultramarines (Bild anschauen, Achtung Wortspiel), 2 Tyraniden und Seine Türkise Dunkelheit, den Tod persönlich.  Jede Figur erhielt in kurzer Zeit mehrere dünne Farbschichten im noch nicht trockenen Zustand, was bei den Panzerungen der Space Marines einen genutzten Highlight-Effekt und bei den Knochenpanzern der Tyraniden und der Kutte des Todes einen natürlich-organischen Effekt hat.  Das Metall ist nicht wirklich Metallfarbe, sondern aus hellen und dunklen Farben (z.B. Schwarz und Weiß bei Silber) so aufgebaut, dass der Metalleindruck entsteht.

Thomas (III?) war heute zum ersten Mal bei uns – er baut vor allem in 1/72 und 1/350 und hatte ein paar seiner Werke im Gepäck.  Der feuernde Challenger 1 (Revell, 1/72) im matschigen Gelände kann sich sehen lassen, ebenso wie der Bradley eines ungenannten Herstellers in 1/72 mit aussteigenden Truppen und der M1132 Stryker ESV in 1/35 von Trumpeter mit angebautem Minenräumgerät.  Wenn wir ihn nicht vergrault haben, kommt Thomas hoffentlich wieder – und dann denkt hoffentlich jemand dran (Schreibende eingeschlossen), seine Kontaktdaten aufzunehmen! 😊

Das nächste Treffen ist am 8. November; im Dezember ist unser Lokal mit Weihnachtsfeiern voll belegt, daher gibt es kein Treffen, dann folgt der Betriebsurlaub der Crew des TVN-Vereinsheim, und wir sehen uns im neuen Jahr am 17. Januar.

Euer Harald Rotter

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