Elf Mann hoch trafen wir uns am 14.07. im TVN-Vereinsheim, dabei hatte es im Vorfeld Absagen rechts und links gehagelt, sodass mancher insgeheim befürchtet hatte, er würde allein vor dem leckeren Essen sitzen. Mitnichten, es gab den stets geschätzten kroatisch-schwäbischen Mix an Speisen in angenehmer Gesellschaft. Nach deren Vernichtung (der Speisen, nicht der Gesellschaft) und etwas verbaler Weltverbesserung schritten wir zur Präsentation.
Den Anfang machte Uli mit, sagen wir, eineinhalb Exoten – die FJ-1 Fury von Valom in 1/72 (eine Vorgängerin der F-86 Sabre) war schon einigen bekannt. Dennoch handelte es sich nicht um einen Schüttelbausatz; gefühlt war nur der halbe Bausatz in der Schachtel (ok, ich übertreibe vielleicht), aber die Vervollständigung fiel Uli nicht schwer. Lernen tut man beim Uli immer was, vor allem über das breite Feld der Fliegerei der Zwischenkriegszeit, und so sahen wir diesmal eine Latécoère 28.3, ein französisches Langstrecken-Schwimmerflugzeug, mit dem 1930 erstmals ein Postflug über den Südatlantik durchgeführt wurde. Gerne ließ der Resin-Bausatz in 1/72 der ungarischen Firma SDS Models einige Modifikationen (auch der Decals) über sich ergehen und sich mit Öl und Kreide verwittern.
Ralf brachte eine T-6G Texan in 1/72 von Revell in Trainer“tarnung“ (sprich: Kanarigelb) mit, markiert als Trainer der Bundesluftwaffe in den 50er Jahren. Die Kollegin aus der Luftwaffe war auch dabei – eine Fouga Magister von Heller, ein feiner Uraltbausatz von Heller, der mit Alclad gefinisht seinen um 30 Jahre älteren Mitbewerben mehr als das Wasser reichen kann. Den Abschluss machte der schnittige schwere Jäger Ki-102 „Randy“ in 1/72 von Sword, der mit seinem Alclad-Finish überhaupt nicht nach Shortrun aussah.
Markus zeigte uns als Gemeinschaftsprojekt mit seinem fünfjährigen Sohn zwei knuffige und (ähnlich den Eggplanes) maßstabslose Panzermodelle aus der „World War Toons“-Serie von Meng: einen Panzer VI Tiger und einen A12 Matilda II. Die Bemalung des Tiger folgt der Tarnung des (in Afrika erbeuteten) Tiger 131 des Panzermuseums Bovington, und auch der Matilda ist in Afrikatarnung, d.h. beide kommen zu unserem Afrika-Gruppenbauprojekt.
Michael hatte nichts Neues, aber etwas inspirierendes Altes dabei: fünf Bausätze in 1/144 aus einer ganzen Serie, die er zu dessen Lebzeiten mit Dennis gebaut hatte. Jeder Bausatz auf einer Base, und die Base musste ein Bierdeckel sein! Dabei waren als Auswahl eine Tornado, eine F4U Corsair, eine P-47 Thunderbolt, ein AH-64 Apache (von Dennis) und eine F-11F Tiger, letztere erstaunlicherweise in Scratch auf der Basis eines Papiermodells in einem anderen Maßstab.
Und so ging wieder ein unterhaltsamer, lehrreicher und inspirierender Abend mit den Schwobabaschdlern zu Ende, und ich will behaupten, dass zumindest von der Inspiration das eine oder andere hängen geblieben ist.
Euer Harald Rotter