Das kleineste, zweimotorige in Serie gebaute Flugzeug der Welt – die CriCri (Französich: Grille) – hatte ich schon seit längerer Zeit auf der Wunschliste für meine Sammlung. Die hier gezeigte MC-15 mit der Kennung F-PZIQ ist mit zwei 15 PS starken JPX-Motoren ausgestattet. Die erste Variante, die MC-10, hatte noch zwei 9,5 PS starke Kettensägenmotore. Der Erstflug des kunstflugtauglichen Spaßgeräts fand 1973 statt (die ersten Versionen waren für +9 / – 4,5g [!] zugelassen, die MC-15 für +4,5 / -2,5g). Das Flugzeug ist in Metallbauweise gefertigt. Mittlerweile gibt es auch Varianten mit Jet- und Elektro-Antrieben. Bei Letzteren besteht die Zelle aus CFK, um das Gewicht wegen der schweren Akkus zu reduzieren.
Als ich ein Downloadmodell in 1:72 von der CriCri fand (https://cults3d.com/de/modell-3d/kunst/cricri-1-72), dauerte es nicht lange, bis das Projekt den Weg auf die Werkbank fand. Ich skalierte das Modell auf 1:48 hoch.
Nach dem Betrachten der Druckdaten war schnell war klar, dass hier viel im Eigenbau zu ergänzen ist. So konstruierte ich die Zylinder und die Auspuffrohre neu, sodass diese Teile von meinem Drucker gut umgesetzt werden konnten. Auch der Pilot entstand im 3D-Druck. Hier fand sich eine stehende Figur eines Hobbypiloten, die ich anpasste.
Um das Cockpit bauen zu können, musste der Rumpf ausgehöhlt werden. Zahlreiche Details enstanden mit gezogenen Gussästen. Mit Hilfe der am Druckmodell befindlichen Haube entstand eine Tiefziehform. Aus Verpackungsmaterial zog ich eine Haube tief.
Da ich einen Filamentdrucker habe, musste ich die Oberflächen mit Sprühfüller und Schleifarbeit glätten.
Die Landeklappen und Querruder schnitt ich aus einem übrigen Rotor heraus und klebte sie mit Spalt an die Tragflächen. Am ursprünglichen, virtuellen Modell waren diese an der Tragfläche angebunden, was für den Maßstab 1:72 akzeptabel ist, an meinem Modell in 1:48 jedoch nicht mehr.
Knifflig wurde das Aufballastieren mit Blei, da das Modell ohne diese Nachhilfe zu einem Tailsitter geworden wäre. Es reichte nicht aus die Nase mit Blei zu füllen. Zusätzlich musste ich Löcher in den vorderen Rumpfboden bohren, die dann mit dünnen Bleischeiben – welche ich von einer Bleischnur abschnitt – geschlossen wurden. Um diese Not-OP zu verschleiern wurde verspachtelt und verschliffen.
Lackiert habe ich mit Emaifarben von Revell, die ich aufpinselte. Nachdem die selbstgedruckten Decals angebracht waren, versiegelte ich das kleine Modell mit seidenmattem Klarlack von Mr. Hobby (Sprühlack).
Frohes Baschdlä!
Thomas Brückelt

















