Nicht so viele Schwobabaschdler wie beim ersten Treffen des Jahres, aber genug, um den Raum zu füllen, trafen sich am 14. Februar in unserem Stammlokal, dem TVN Vereinsheim. Das Essen dauerte etwas (volle Hüttn), war aber lecker wie gewohnt – sehr zum Wohle des Verhältnisses „Bilder von Essen / Bilder von Modellen“ in der Gruppe blieb die gewohnte Flut von Essenspostings aber diesmal aus.
Den Anfang machte Thomas, der aus dem fernen Niederbayern angereist war und zwei feine Eigenbaustücke vorstellte.
Einen Kunstflugsegler Cirrus K (Umbau aus Standard Cirrus, nur 2 Exemplare) hatte er selbst in 1/48 konstruiert und in 3D-Druck fein erstellt und konnte auch ein wenig aus seiner eigenen Flugerfahrung mit diesem Gerät berichten.
Die winzige Colomban MC-15 Cricri war ursprünglich ein 1/72-Druckmodell, das Thomas auf 1/48 hochskalierte und Details wie die Motorzylinder mit ihren Kühlrippen und die Resonanzrohre selbst erstellte. Auch der Pilot war selbst konstruiert und in 3D gedruckt.
Michael hatte auf vier hübschen Sockeln (die früher Kosmetikverschlüsse waren) vier Vignetten mit Tieren in 1/72 aufgebaut. Dem diesjährigen Gruppenbauthema „Tiger“ folgend, war auch ein Tigerpärchen dabei… oder sind es Brüder? Angeblich hat jemand nachgeguckt… Die Tiger ebenso wie die groß-und-klein-Paare von Eisbär, Zebra und Panda sind von Preiser und natürlich selbst bemalt; die Bases wurden mit jeweils verschiedenem Restmaterial aus dem Modelleisenbahnbedarf gebaut. Ins Auge springt vor allem der Schnee, der mit Grasmaster aus ganz kurzen, farblosen Fasern erstellt wurde und tatsächlich glitzert.
Ralf kam mit einer Me 262 in 1/72 (Gerüchte sagen, nicht seine einzige), nämlich der V056, mit der als Versuchsmaschine erstmals das Radargerät FuG 218 „Neptun“ (Nase) und das IFF „Neuling“ (linke Fläche) an der 262 erprobt wurden. Seine Maschine stellt den Punkt im Versuchsablauf dar, an dem die rechte Leitwerkshälfte mit Wollfäden zur Strömungsuntersuchung versehen war. Der Grundbausatz ist von Revell und wurde mit Umbaumaterial von CMK und viel Scratch zum gezeigten Schmuckstückchen.
Sein zweites Modell zeigt das Kleinst-Uboot Typ XVIII „Seehund“ (12 t Verdrängung) auf Straßentransporter. Das Boot mit Tüpfeltarnung ist von ICM/Revell und ein feines Stück für sich, der Transporter aber ist vollständig selbst designt und scratch gebaut (Fotos existieren nur ungenügend), und zwar unter Zuhilfenahme zweier Einachser für die 8,8-cm-Flak, viel Zeit und viiiiel Evergreen. Die Zugmaschine ist der treue SS-100 von Special Hobby.
Wolly war zum ersten Mal bei uns (Bühl war schuld, und Jonns, wer sonst!), und er hatte natürlich was zum Herzeigen mitgebracht. Als eindrucksvoller Kontrast standen ein Chevy ’65 Stepside von Revell (in 1/25) und ein VW-Bus T1 von Revell (in 1/24) nebeneinander – der eine in Hochglanz mit Echtholz und selbst erstellten Decals (und leckerer Ladung!) der Distillerie Bowmore aus Schottland, der andere… hat schon bessere Zeiten gesehen. Viel Planung und viele Schichten Farbe, Salzchipping und sonstige Bearbeitung gingen in das stark verwitterte Modell. Man will aus Angst vor Blutvergiftung gar nicht dranfassen!
Als besonderes Stück hatte Wolly noch einen Racer in 1/12 mit dabei – einen fiktiven Garagenfund eines Fiat 806. In Wirklichkeit wurde das Fahrzeug nach dem einzigen (siegreich) bestrittenen Rennen mit allen Zeichnungen und Teilen in einer rätselhaften Aktion des Herstellers vernichtet. Das zahlreiche Zubehör und Werkzeug wurde teils gescratcht, teils 3D-gedruckt; die herumliegenden Blätter wurden aus echten Blättern ausgestanzt. Ein echter Hingucker, vor dem man lange stehen kann.
Uli war wieder in der Zwischenkriegszeit unterwegs. Er zeigte zwei Modelle der Heinkel He 70 als Schnellverkehrsmaschine; beide in 1/72, aber von verschiedenen Firmen mit sehr unterschiedlichen Philosophien: das Modell von Matchbox bietet vier Versionen in einem Bausatz, während ICM für jede Version einen eigenen Bausatz verkauft. Uli baute natürlich zwei verschiedene Versionen, die sich nur auf den allerersten Blick gleichen; schon auf den zweiten Blick fällt die asymmetrische angebrachte Kanzel der Matchbox-Variante auf, während die unterschiedlichen Fahrwerke eher der unterschiedlichen Herangehensweise der Modellhersteller geschuldet ist.
Als etwas Besonderes hatte Uli auch die He 111C in 1/72 dabei, die Verkehrsvariante des bekannten Bombers. Auf den legendär negativen Ruf des Roden-Modells unter Reviewern und Modellbauern angesprochen (unter anderem wird der genietete Flügel der He 111E verwendet, der im Original aber bespannt war und eine andere Flügelspitzenform hatte), winkte Uli ab und meinte, das sei alles nicht so schlimm. Dem Betrachter fällt auf, dass Ulis Modell jedenfalls keine Nieten und die richtige Flügelspitze hat – wer hätte das gedacht! 😉
Michael stellte ein 43 Jahre altes Projekt vor – ein Bauwunsch, der seit Jahrzehnten besteht, wurde mittels eines modernen Bausatzes von Tamiya Wirklichkeit in 1/48. Windgenerator, Klappen und Fahrwerk sind aus dem Zubehörhandel, teils gegossen, teils 3D-gedruckt. Mit dem Fotoapparat kann man an die „bloß ’ne graue Phantom“ beliebig rangehen, man findet nur immer noch mehr Details und Verwitterung – ein echter Tiefstapler!
Markus hatte „nur“ zwei Modelle mit. Das erste war eine Henschel Hs 129 in 1/48 des griechischen Herstellers GasPatch. Über den Bausatz konnte Markus nur das Beste sagen – die vielen PE-Teile im Cockpit und die Einzeldecals für die Uhren mögen manchen schrecken, Markus hat einfach ein bisschen länger gebraucht… 2 Wochen waren es diesmal. Dann hatte er noch eine Arado E.555 von Revell in 1/72 mit dabei. Das beliebte (und natürlich fiktive „Luft ’46“-) Modell sieht man in vielen Variationen, Markus hat sich für eine Nachtbombervariante nach dem Muster der He 219 im National Air & Space Museum entschieden, also hellgraue Mäander über mittelgrauer Grundfarbe oben und mit schwarzer Unterseite. Bauzeit eine Woche… da haben andere (ich zum Beispiel) erst mal die Teile abgeknipst und zusammengehalten…
Den Schluss machte Dieter mit der Vorstellung zweier RF-104 des AG 51 „Immelmann“. Neben einem Fertigmodell von HobbyMaster als Referenz stand der äußerst knuffige, zur RF-104 umgebaute Starfighter von AFVClub im Maßstab 1:Egg (Warnung für Diabetiker: Insulinspritze bereithalten!) im Tarnanstrich TA196, beide auf einem selbst erstellten Hallenvorfeld aus Presspappe. Ein echtes Teil eines Starfighters war auch dabei!
Jo und Moritz mussten leider früher weg, so kam Moritz nicht mehr dazu, seinen auf dem Übersichtsfoto zu sehenden (ich rate mal) Terminator der Ultramarines vorzustellen. Next time, Gadget!
Unser nächstes Treffen findet am 14. März zur üblichen Zeit am üblichen Ort statt. Bis dann!
Euer Harald Rotter





























































Schöner Bericht, nur der Pilot meiner CriCri entsprang einem Downloadfile.