Die X-4 von MPM ist auf den ersten Blick ein kleines, einfach aufgebautes Modell mit Plastik und Resinteilen das einen schnellen Baufortschritt verspricht. Wer allerdings ein wenig verfeinern möchte merkt schnell daß da doch einiges an Recherche und scratchbuilding nötig wird. Die Bereiche Cockpit, Fahrwerk und Lufteinlass/Auslass sind die wichtigsten Baugruppen für eine Überarbeitung. Im Nachhinein hätte ich das Cockpit besser geöffnet dargestellt, das Glasteil passt sehr schlecht und erfordert viel Spachtel und Schleifarbeit. Obwohl ich dachte, alles ist gut abgedichtet, hatte ich als Ergebnis nach dem lackieren und abziehen der Masken dann so viel Staub in der Kanzel daß ich alles noch einmal öffnen musste und von neuem spachteln, schleifen und lackieren angesagt war.
Damit das Modell nicht schwanzlastig wird, sollte unbedingt genug Ballast in die Rumpfspitze und vordere Flächenwurzel eingebaut werden. Viel Platz ist in der kleinen Rumpfspitze nicht, bei meinem Modell reicht es gerade so aus. Ein Windzug reicht zum kippen! Nach dem Zusammenbau der Rumpf/Flügelhälften habe ich an der Flächenunterseite einiges an Material abgeschliffen um eine maßstabsgerechte Endkante zu erreichen. Die kleinen Resinteile für die Ausgleichsgewichte am Seitenruder passen sehr schön. Den Grenzschichtzaun habe ich aus dünnem Plasticcard neu gefertigt.
Lackiert ist das Modell mit Tamina Weiss glänzend mit einigen Schichten Klarlack vor und nach dem Aufbringen der schön dünnen Decals. Meine Version stellt die X-4 gleich nach der Auslieferung (1950) an die NACA dar. Das Flugzeug wurde des öfteren umgebaut und auch neu lackiert! Das Buch „The X-planes X-1 to X-45“ von Jay Miller war beim Bau eine große Hilfe.
Jürgen Weller