Modellbautreffen Dezember 2022

Corona, Influenza, Arbeitgeber und sonstige vorweihnachtliche Plagen verlangten ihren Zoll, und so traf sich gerade mal ein halbes Dutzend Schwobabaschdler am 16.12. im TVN-Vereinsheim.  Der übliche praktisch-drehbare Präsentationssockel war abwesend, was aber nichts ausmachte, denn so konnte eine zum Advent passende Lösung gefunden werden: eine Transportschachtel (sieht eh keiner) und darüber ein edler Teppich in XF-2412 Christmas Red – oder wars eine Papierserviette? 

Den Start machte Ralf, der drei Modelle aus zwei Kategorien präsentierte.  Der Bren Universal Carrier aus dem Hause Airfix war mit Details (Gitter, MGs) und Ladung verfeinert worden, und den Maßstabsunterschied von tatsächlichen 1:76 zum erwarteten 1:72 merkt man nicht ohne Messhilfe, der Bren ist einfach zu winzig-fein.  

Es folgte eine Junkers Ju 86 von Italeri (damals noch „Italaerei“ – ja, so lange gibts das Modell und den Ralf schon) in 1:72, wieder verfeinert und in der ganz frühen Luftwaffentarnung, die man geistig gerne in den Spanischen Bürgerkrieg verlegt. Die Crew ist von Italeri schon nicht schlecht, aber Ralf ließ es sich nicht nehmen, Söldner von Preiser anzuheuern, und es hat sich gelohnt!

Dann hatte eine Ju 288 ihren Auftritt; der Bausatz der Firma Huma im Maßstab 1:72, die schon vor Jahrzehnten Qualität ablieferte, die man bei modernen Herstellern vermisst, hatte ein verfeinertes Cockpit erhalten (sieht man durch das viele Plexi auch gut), und weil es schade gewesen wären, den verfeinerten Bombenschacht mit Bomben zu verlegen, wurden diese kurzerhand magnetisiert-abnehmbar ausgeführt.

Uwe zeigte eine Yakovlev Yak-9T, eine mit 37-mm-Kanone auf Bodenangriff spezialisierte Version des Jagdeinsitzers aus dem 2. Weltkrieg.  Das Modell von Modelsvit (einem gerade-noch-Shortrun-Hersteller aus der Ukraine) in 1:48 wurde bis auf die Sitzgurte OOB gebaut, und die sieht man auch schön. Den Wechsel von Metall- auf Holzbauweise wurde an den Tragflächenunterseiten farblich wiedergegeben, wie auch im Original erkennbar. Böse Zungen sagen, die Aufschrift auf der Seite bedeutet „Mich gibt es auch in anderen Maßstäben“, was natürlich gelogen wäre!

Meine Wenigkeit zeigte ein Pärchen Ch-22 in 1:72, Luft-Boden-Raketen aus der Zeit des Kalten Krieges und leider auch des Ukrainekrieges.  Die Ausführung von Amodel (fliegend am Magnethänger) enthält auch einen Transportwagen, auf dem aber die Rakete aus dem Bausatz der Tu-22 von Trumpeter liegt. Die unterschiedlichen Farbgebungen passen zur Einsatzzeit (fliegend: 1970er, liegend: modern); der X-15-Pilot dient nur der Veranschaulichung des Maßstabs.

Schließlich gab es noch eine Redstone-Kurzstreckenrakete aus den 50-Jahren, die zwar nicht äußerlich, aber in vielen inneren Merkmalen noch eine jüngere Schwester der V-2 ist. Den feinen Bausatz des australischen Herstellers Horizon gibt es auch als Mercury Redstone mit der Kapsel, in der Alan Shepard seinen berühmten ballistischen Flug machte; der kam im Doppelpack mit, und ich freue mich schon sehr auf ein ziviles Thema in 1:72.

Allen Schwobabaschdlern, deren Familien und unseren Lesern wünschen wir ein schöne Feiertage und ein gutes Neues Jahr 2023, lasst die Basteltische glühen und steht zu euren Maßstäben!

Euer Harald

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